In der Diskussion über die Stellung des Deutschen als Wissenschaftssprache wird häufig auf die Bedeutung der so genannten „Nischenfächer“ hingewiesen, in denen es nach wie vor üblich ist, relevante Forschungsergebnisse in deutscher Sprache zu veröffentlichen. Bei einer eingehenden Untersuchung der Sprachsituation in einem beispielhaften „Nischenfach“, der Klassischen Archäologie, die sich auf bibliographische Untersuchungen sowie auf eine Reihe von Umfragen bei Fachvertretern in verschiedenen Ländern stützen kann, zeigt sich, dass eine mehrsprachige Praxis in diesem Fach international verwurzelt ist, wobei traditionell eine Reihe von europäischen Sprachen verwendet wird. Gleichzeitig ist aber auch eine Dynamik zu erkennen, bei der einerseits das Englische, andererseits „kleinere“ Sprachen insbesondere die der „Fundländer“ an Bedeutung gewinnen bzw. stärker wahrgenommen werden. Was das Deutsche und dessen weitere Entwicklung betrifft, so wird dieses von deutschsprachigen Wissenschaftlern nach wie vor als Publikationssprache bevorzugt und überwiegend auch für die Zukunft als konkurrenzfähig angesehen, wobei aber auch Anzeichen für einen verstärkten Druck in Richtung auf das Englische zu erkennen sind.

Gibt es die „Nischenfächer“ noch? Deutsch als internationale Wissenschaftssprache in Klassischen Archäologie

Karl Gerhard Hempel
2022-01-01

Abstract

In der Diskussion über die Stellung des Deutschen als Wissenschaftssprache wird häufig auf die Bedeutung der so genannten „Nischenfächer“ hingewiesen, in denen es nach wie vor üblich ist, relevante Forschungsergebnisse in deutscher Sprache zu veröffentlichen. Bei einer eingehenden Untersuchung der Sprachsituation in einem beispielhaften „Nischenfach“, der Klassischen Archäologie, die sich auf bibliographische Untersuchungen sowie auf eine Reihe von Umfragen bei Fachvertretern in verschiedenen Ländern stützen kann, zeigt sich, dass eine mehrsprachige Praxis in diesem Fach international verwurzelt ist, wobei traditionell eine Reihe von europäischen Sprachen verwendet wird. Gleichzeitig ist aber auch eine Dynamik zu erkennen, bei der einerseits das Englische, andererseits „kleinere“ Sprachen insbesondere die der „Fundländer“ an Bedeutung gewinnen bzw. stärker wahrgenommen werden. Was das Deutsche und dessen weitere Entwicklung betrifft, so wird dieses von deutschsprachigen Wissenschaftlern nach wie vor als Publikationssprache bevorzugt und überwiegend auch für die Zukunft als konkurrenzfähig angesehen, wobei aber auch Anzeichen für einen verstärkten Druck in Richtung auf das Englische zu erkennen sind.
2022
978-3-0343-3664-2
978-3-0343-4600-9
978-3-0343-4601-6
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Utilizza questo identificativo per citare o creare un link a questo documento: https://hdl.handle.net/11587/466255
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